Mehrgenerationenhäuser, die auch Generationenhäuser genannt werden, sind eine sehr aktuelle Wohnform, die immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Dabei entscheidet man sich, ein Mehrgenerationenhaus zu bauen, wenn man zusammen mit anderen Familienmitgliedern – sei es die alternden Eltern oder die erwachsenen Kinder – unter einem Dach leben will, aber jeder in seiner eigenen Wohnung.
Was ist ein Mehrgenerationenhaus?
Bei einem Mehrgenerationenhaus handelt es sich um ein Gebäude, in dem mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach wohnen, aber jede Generation in einer eigenen abgeschlossenen Wohneinheit. Ein Einfamilienhaushalt mit Eltern und noch unselbstständigen Kindern, die Küche, Bad, Wohnzimmer usw. teilen, gehört deshalb nicht zu den Mehrgenerationenhäusern. Auch das Mehrparteienhaus bzw. Mehrfamilienhaus ist nicht als Mehrgenerationenhaus anzusehen, da die Mieter zwar unter einem Dach leben, aber nicht im Sinne von echtem Zusammenleben.
Welche Bauweisen gibt es für ein Mehrgenerationenhaus?
Da das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach immer beliebter wird, kann man sich sein Generationenhaus nicht mehr nur in Massivbauweise bauen, sondern inzwischen gibt es Mehrgenerationenhäuser auch als modernes Fertighaus.
- Mehrgenerationenhaus als Massivhaus
- Mehrgenerationenhaus als Fertighaus
Für wen lohnt sich ein Mehrgenerationenhaus?
Mehrgenerationenhäuser sind ein Traum für alle, die mit ihrer Großfamilie eng zusammenleben möchten, ohne sich einen Haushalt zu teilen. Wer seine alternden Eltern nicht so schnell in ein Pflegeheim abschieben und sich stressfrei um ihre Unterstützung kümmern möchte, sollte sich durch den Kopf gehen lassen, ein Mehrgenerationenhaus zu bauen. Auch junge Familien profitieren davon, mit den eigenen Eltern unter einem Dach zu wohnen, um sich zum Beispiel durch Babysitter-Dienste unterstützen zu lassen. Familien mit engem Zusammenhalt genießen oft die Möglichkeit, ein Mehrgenerationenhaus zu bauen und dabei Bereiche einzuplanen, die von allen gleichermaßen genutzt werden, um das Zusammenleben intensivieren zu können.
Achtung Verwechslungsgefahr!
Die hier genannte Hausform Mehrgenerationenhaus sollte nicht verwechselt werden mit dem Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundes. Die Mehrgenerationenhäuser des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung sind keine Wohnhäuser, sondern Begegnungsstätten, wo der Wunsch nach einem generationenübergreifenden Zusammensein von Senioren, Männer, Frauen und Kindern gelebt wird. Hier finden verschiedene Generationen die Möglichkeit, sich miteinander auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen, aber es leben nicht verschiedene Generationen einer einzigen Großfamilie unter einem Dach.
Was kostet ein Mehrgenerationenhaus?
Mehrgenerationenhäuser gibt es in unterschiedlichen Größen, mit verschieden vielen Wohneinheiten und variierender Ausstattung. Deshalb sind die Kosten für jedes Mehrgenerationenhaus völlig unterschiedlich. Ein Fertighaus ist günstiger als ein Massivhaus, ein kleines Mehrgenerationenhaus billiger als ein großes.
Eins ist aber sicher: Ein Generationenhaus ist bei gleichem Raumangebot in jedem Fall günstiger als zwei oder gar drei einzelne Einfamilienhäuser, die sich die verschiedenen Generationen einer Familie sonst bauen müssten. Denn man teilt sich nicht nur die Kosten für das Grundstück, sondern auch für die Baukosten und später sogar die Reparaturkosten. Darüber hinaus kann man durch die moderne Wohnform auch noch an anderer Stelle sparen: Statt einen Babysitter zu bezahlen, wohnen die Großeltern mit im Haus und können auf die Kinder kostenlos aufpassen.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Mehrgenerationenhaus?
Wer ein Mehrgenerationenhaus bauen will, sollte sich das sehr gut überlegen. Denn neben den vielen Vorteilen hat ein Generationenhaus auch einige Nachteile, die die Entscheidung beeinflussen können.
Vorteile Mehrgenerationenhaus
- mehrere Generationen leben unter einem Dach zusammen
- durch dichtes Zusammenleben können sich Jung und Alt unterstützen
- komplett getrennte Wohneinheiten oder gemeinsame Wohnbereiche möglich
- Pflegeheimunterbringung von Senioren kann herausgezögert werden
Nachteile Mehrgenerationenhaus
- enges Zusammenleben kann zu Konflikten in der Familie führen
- wenn eine Generation ausziehen will oder muss, ist das Haus eventuell zu groß oder es muss aus Kostengründen an Fremde untervermietet werden
Fazit
Ein Mehrgenerationenhaus zu bauen, eignet sich für alle Familien, die ein enges Zusammenleben begrüßen. Dabei leben in solch einem Haus mehrere Generationen unter einem Dach, wobei jede Generation eine in sich abgeschlossene Wohneinheit und damit einem Rückzugsort für sich hat. Auf Wunsch können in einem Mehrgenerationenhaus auch Wohnbereiche eingeplant werden, die alle Generationen miteinander teilen, um das Zusammenleben noch intensiver zu gestalten, damit die Familie noch enger zusammenwächst. In einem Mehrgenerationenhaus können sich die Familienmitglieder gut unterstützen, sei es bei Pflegebedürftigkeit oder auch bei der Kinderbetreuung.
Auf der anderen Seite besteht bei einem so engen Familienleben aber auch die Gefahr, sich zu verstreiten. Zieht eine Wohnpartei aus – sei es wegen eines Streits oder auch wegen Jobwechsels – kann das Mehrgenerationenhaus seine Funktion nicht mehr erfüllen und es muss gegebenenfalls ein Mehrparteienhaus daraus gemacht werden, indem eine Wohneinheit an Fremde vermietet oder verkauft wird. Besonders günstig kann man ein Mehrgenerationenhaus als